Wird das Supply Chain Management durch IoT smarter?

Wie bedeutsam das Internet of Things für den Bereich Supply Chain Management ist, scheint auch den hiesigen Firmen inzwischen bewusst geworden zu sein. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von Pierre Audoin Consultants (PAC). Thema der Umfrage war nämlich das Internet of Things und befragt wurden dazu 150 IT- und Fachbereichsverantwortliche in den Branchen Maschinen- und Anlagenbau, Produktion und Logistik. Dabei kam heraus, dass die Hälfte der Befragten, die aus Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz stammen, das Internet der Dinge für “sehr wichtig” oder “eher wichtig” hält. Bei den Befragten aus der Transport- und Logistikbranche waren es sogar 72 Prozent. Daran zeigt sich, dass das Internet der Dinge gerade bei den Suppliern bereits fest verankert ist. Der Eindruck verstärkt sich bei einem weiteren Ergebnis der Umfrage. Die ergab nämlich, dass 83 Prozent der Unternehmen in der Transportbranche planen, ihre IoT-Ausgaben in den kommenden drei Jahren noch zu erhöhen.

Gabelstapler Transport und Logistik

Das Internet of Things macht das Supply Chain Management der Transport- und Logistikunternehmen wesentlich smarter.

IoT sorgt für Transparenz und Sicherheit

Warum diese Tendenz derart deutlich ausfällt, kann man wahrscheinlich in keiner anderen Branche so einfach beantworten. Modernes Supply Chain Management ist ohne smarte Aspekte eben nicht mehr denkbar. Ferner profitieren wir ja längst von den Fortschritten in der Logistik-Branche. Seit Jahren werden unsere Paketsendungen bereits mit einem Strichcode versehen. Dieser enthält Informationen über den Absender, den Empfänger und die Fracht selbst. Dadurch wird das Tracking in Echtzeit ermöglicht.
Es gibt noch mehr Vorteile: So erhöht sich beispielsweise die Sicherheit. Auch beim Warentransport läuft schließlich diese Sache mit dem Tracking. So kann die Transportüberwachung etwa im Bereich der Lebensmittelbeförderung große Bedeutung erlangen. Hier ermöglicht das Internet of Things nämlich auch eine lückenlose Überprüfung der Temperatur. Das kommt natürlich den Supermarktinhabern, Restaurantbesitzern und am Ende auch den Verbrauchern zugute. Vor allem ihrer Gesundheit.

Ebenso erhöht der  Einsatz der Intelligenten Produkte die Zuverlässigkeit bei der Wartung von Transportmitteln. Dies spart Zeit ein und verringert die Möglichkeit der Fehler durch menschliches Versagen. Ein paar Zahlen aus der Autoindustrie. In Amerika werden rund 5,6 Millionen Unfälle im Jahr verzeichnet. Diese verursachen einen Schaden von rund 277 Milliarden Dollar, ganz zu schweigen vom menschlichen Leid, das nicht in Geld aufzuwiegen ist. Viele Unfälle, vor allem solche, bei denen es um niedrigere Geschwindigkeiten geht, lassen sich durch den Einsatz von Sensoren und intelligenten Bremssystemen, die automatisch reagieren, vermeiden.

68 Prozent der Logistik-Unternehmen planen neue IoT Projekte

Das Internet der Dinge beeinflusst also das alltägliche Leben von vielen. Aber auch hinter den Kulissen ist es mächtig am Brodeln. An der Vernetzung von Maschinen, Anlagen und Produkten, die zum Zwecke der Optimierung smarter gemacht werden, wird mit Hochdruck gearbeitet. Und es wird investiert. Laut einer IDC Studie (Quelle: IDC.de), bei der nun ausschließlich deutsche Unternehmen befragt wurden, planen 72 Prozent der Befragten, ein neues Internet of Things Projekt. Auch hier liegt die Branche Logistik und Transport mit 68 Prozent im vorderen Feld.

Statistik über geplante IoT Projekte und Budgets 2018

Planung neuer IoT-Projekte und Budgets für 2018 (N=444), Quelle: IDC 2018

 

Was genau diese Projekte beinhalten? Die Warenwege sind bei den Großen der Branche wie etwa DHL ja schon ziemlich smart. Was sich derzeit aber eben noch stark im Wandel befindet, ist die Vorarbeit. Gemeint ist das Lagern, Sortieren, Kommissionieren und Verpacken. Dies kann in vielen Unternehmen kostengünstiger und effektiver gestaltet werden – eben mit Hilfe des Internet of Things. Dadurch können nämlich Wege verkürzt und eine schnellere Auslieferung ermöglicht werden. Im Zuge des Konkurrenzdrucks kann dies sogar das Zünglein an der Waage sein, das einer Firma den entscheidenden Vorteil gegenüber dem Wettbewerber verschafft.

Wie funktioniert modernes Supply Chain Management?

Wer bei dem Thema digitales Supply Chain Management zur Steigerung der Effizienz die Nase vorn hat, wird nämlich auch für mehr Kundenzufriedenheit sorgen. DHL Supply Chain, ein Geschäftsbereich der Deutschen Post, testet deshalb seit dem letzten Jahr an drei Standorten in Deutschland, den Niederlanden und in Polen eine neue IoT-Lösung. So ist es zum Beispiel dank des neuen IoT-Cockpits möglich, jede Bewegung der Waren zu überwachen. Die entsprechenden Abläufe werden dabei grafisch dargestellt. Die Betriebsdaten werden natürlich in Echtzeit gescannt. Das geschieht durch die Anbringung von Scanner-Sensoren an Transport- und Verladegeräten. Dadurch können der Standort- oder Schichtleiter mögliche Risiken so früh erkennen, dass man schnell reagieren könne. Demzufolge könnten Ineffizienzen identifizieren und entsprechende Anpassungen vorgenommen werden, wie Irma Lindt, Director Application Modernization & Innovation bei DHL Supply Chain, erklärte.

Ein anderes Beispiel für den Einsatz vom Internet of Things in der Transport- und Logistikwelt ist der Amazon-Transportroboter. Dieser wird im Logistikzentrum in Winsen eingesetzt. Die Aufgabe des smarten Kollegen ist es, unter die Regale zu fahren, diese anzuheben und sie selbstständig zu den markierten Flächen zu transportieren. Dort können sie dann entsprechend von den Mitarbeitern verarbeitet werden. Damit spart der orangefarbene Roboter, der übrigens den pfiffigen Namen „Drives“ trägt, Zeit und Muskelkraft. Drives sind aber nicht nur stark, sondern auch sehr gelenkig. So können sie sich mit angehobenem Regal um 90 Grad drehen. Die Orientierung erfolgt anhand der angebrachten Positionsaufkleber.

In einem Interview mit dem Fachmagazin INTERNET WORLD Business sagte Norbert Brandau von Amazon dazu, dass der Transportroboter es möglich mache, Aufträge schneller zu bearbeiten und Pakete früher für eine Auslieferung bereitzustellen. Dadurch könne man der gestiegenen Nachfrage besser gerecht werden.  Ein weiterer Punkt ist, dass der Roboter es ermöglichen würde, den Platz in den Logistikzentren besser nutzen zu können.

Fazit

Das Internet of Things macht das Supply Chain Management der Transport- und Logistikunternehmen also wesentlich smarter. Meistens geht es natürlich darum, schneller und effizienter zu werden. Das Ziel dabei ist, mehr Kundenzufriedenheit zu erreichen und der Konkurrenz voraus zu sein. Und Kosten zu sparen natürlich. Bei einer Echtzeit-Überwachung etwa können bei Bedarf mehr Gabelstapler oder Hubwagen zur Verfügung gestellt werden. Oder diese können anderweitig koordiniert werden.  Dadurch werden Staus im Lager verhindert. Die Abläufe verkürzen sich und die Auslieferung erfolgt schneller.

Sicher wird hier bei allen Unternehmen der Branche einiges passieren. Aber nicht nur das Supply Management wird effizienter gestaltet. Ein Nebeneffekt könnte wie so oft beim Internet der Dinge, durch Energieeffizienz zum Beispiel, der Umwelt zugutekommen. Denn auch durch effizientere Transportwege ist der Logistiksektor in der Lage, den großen CO2-Fußabdruck zu reduzieren.


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