Eine IoT Produktidee mag auf dem Papier erst einmal verheißungsvoll aussehen. Aber wie steht es mit der Machbarkeit aus? Woher weiß ich, dass mein smartes Produkt auf dem Markt Erfolg hat?
Das Internet der Dinge hat in vielen Bereichen für ein paar Wow-Effekte gesorgt. Unser Alltag wird durch Smart Home Technologie erleichtert. Auch in der Produktion gibt es zahlreiche IoT-Lösungen, die die Effizienz erhöhen. Dass die Maschinen mit uns kommunizieren ist bald selbstverständlich. Darüber hinaus profitieren Unternehmen von einer höheren Wirtschaftlichkeit und der Erschließung neuer Marketing-Strategien. Der Konsument wiederum gewöhnt sich immer mehr daran, dass sein Kühlschrank mit ihm spricht. So werden laut einer Statistik bis 2025 rund 18,4 Millionen Haushalte smarte Lösungen verwenden.
Es ist also schon mal ein gutes Vorzeichen, wenn du eine IoT Produktidee am Start hast. Trotzdem sind die Produkte, die mit dem Internet der Dinge verbunden sind, keine reinen Selbstläufer.
Inhaltsverzeichnis
Zuerst Analysieren und dann Produzieren
Die Einführung einer IoT Produktidee birgt Risiken, die sich über verschiedene Bereiche hinweg erstrecken. Diese können die Kosten ebenso wie den Verbrauch von Ressourcen berühren – sei es an Man-Power oder an Material. Um nicht schon vor der Einführung deiner IoT Produktidee allzu viel Energie und Geld zu verschwenden, solltest du dich mit der Machbarkeitsanalyse befassen. Diese gibt dir zum einen die Sicherheit, dass es sich lohnt, die Idee weiter zu verfolgen, respektive sie zu konkretisieren. Zum anderen benötigen ja auch mögliche Investoren oder deine Bank eine Grundlage für die Finanzierung deiner IoT Produktidee.
Die Machbarkeitsanalyse bewertet das Erfolgspotenzial. Sie besteht aus vier wichtigen Säulen:
- Analysiere den Markt und die Zielgruppe
- Solide Finanzanalysen sind wichtig
- Führe eine technische Machbarkeitsanalyse durch
- Schaffe Raum und Zeit für das Protypging
Dabei spielt es übrigens keine Rolle, ob es sich bei der IoT Produktidee um ein smartes Device oder eine Dienstleistung handelt.
Die Marktanalyse
Die Marktanalyse ist der erste Aspekt, wenn du die Erfolgschance deiner IoT Produktidee evaluieren willst. Dabei kannst du herausarbeiten, wie groß das Volumen des Marktes und wie groß die Anzahl deiner potenziellen Kund*innen ist. Du stellst fest, mit welchem Erfolg die Konkurrenz am Markt ist und wie sich das allgemeine Umfeld, einschließlich bestehender Branchenvorschriften, aktuell darstellt.
Ein Beispiel: Deine IoT Produktidee ist im Pet-Tech-Markt beheimatet. Du möchtest ein vernetztes Spielzeug für Hunde entwickeln, was diese trainiert und bei Laune hält. Dann sollte deine Marktanalyse zunächst die grundlegenden Daten des Haustiermarktes beinhalten. Suche nach aktuellen Verkaufszahlen. Finde heraus, ob die Leute tendenziell mehr oder weniger Haustiere anschaffen und wie viel Geld sie für ihre Lieblinge ausgeben.
Sobald du den Markt gründlich kennst, kannst du weiter in die Kundenanalyse gehen. Wer sind die Kund*innen? Eher Frauen oder eher Männer ? Welche Altersstruktur findest du vor und wo wird am meisten gekauft. Eher online oder eher im Geschäft? Auch der Wettbewerb und die Preisgestaltung der Konkurrenz dürfen nicht fehlen. Gibt es ähnliche Produkte? Was kosten diese Produkte?
Nach der Analyse solltest du Kenntnis über folgende Punkte besitzen, um den Erfolg deiner IoT Produktidee besser einschätzen zu können.
- Marktvolumen
- Zielgruppe
- Konkurrenzprodukte
Die Finanzanalyse
Auch die finanzielle Bewertung gehört zu deiner Machbarkeitsstudie wie der Parksensor zum smarten Auto. Ohne die Planung des Budgets lässt sich die Realisierbarkeit deiner IoT Produktidee schließlich kaum diagnostizieren. Zu den wichtigen Bestandteilen der Finanzanalyse zählen folgende:
- Was kostet mich die Entwicklung, inklusive Man-Power, Material und Prototypen?
- Wie viel kostet die Produktion für X, Y oder Z Stückzahlen und gibt es Alternativen bei der Fertigung?
- Umsatzprognosen: Wie viel verdiene ich und wie viel Umsatz muss ich erreichen, um meine Gewinnmargen zu erzielen?
Die technische Analyse deiner IoT Produktidee
Damit deine IoT Produktidee erfolgreich ist, braucht sie nicht nur den Markt und die Zielgruppe, sie muss dort auch bestehen können. Das heißt, dass die Idee auch überzeugen muss. Dafür solltest du vorab eine technische Machbarkeitsanalyse durchführen. Beginne damit, alle Eigenschaften deiner IoT Produktidee aufzulisten. Gehe erst einmal davon aus, dass alles möglich ist, was du deinem Produkt zutraust und beweise dann, dass alle deine Annahmen richtig sind.
Dabei solltest du eine Priorisierung deiner Ideen vornehmen. Dies kann so aussehen, dass du von einer Basisidee ausgehst. Zum Beispiel, dass dein smartes Pet-Toy auf die Bewegungen des Hundes reagiert und entsprechende Geräusche aussendet. Als zusätzlicher Nutzen kann eine Bewegung des Toys erfolgen. Oder das Toy wirft Leckerlies aus, wenn der Hund etwas richtig gemacht hat. Des Weiteren können die Reaktionen des Hundes für den Besitzer aufgenommen werden. Die Aufnahmen können dann direkt an eine App gesendet werden. Die Kund*innen können das Toy zudem über die App in Real Life steuern, so dass man den Hund beschäftigen oder mit Essen versorgen kann, ohne anwesend zu sein.
Checke mit deinen Technikern, wie die Ideen in der Realität umgesetzt werden können. Wo die Sensoren angebracht werden. Wie sich die App gestaltet oder wie die smarte Verbindung gewährlistet wird. Welche IoT-Plattform ihr braucht usw. Je nachdem kann die Priorisierung auch darauf basieren, wie kritisch jede einzelne der Fähigkeiten deiner IoT Produktidee ist.
Das Prototyping sorgt für die letzte Sicherheit bei deiner IoT Produktidee
Die Prototypenphase sollte unbedingt einen großen Raum bekommen, wenn du die finale Sicherheit für den Erfolg deiner IoT Produktidee haben möchtest. Prototypen helfen dir, einen klareren Blick auf die Fähigkeiten und den praktischen Einsatz deiner Idee zu bekommen. Hilfreich können hierbei folgende Lösungen sein:
- Digital Twins ermöglichen es, reale Objekte auf digitale Weise darzustellen. Dadurch können Ideen auch immer wieder angepasst werden, ohne Kosten zu verursachen. Je nachdem kann deine IoT Produktidee nach der Markteinführung weiterentwickelt werden.
- Rapid Prototyping steht für den schnellen Bau eines Prototypen. Oft wird das Modell direkt vom Computer über den 3D-Drucker materialisiert.
Höre nie auf, an deiner IoT Produktidee zu arbeiten
Damit muss das Ende aber noch nicht erreicht sein. Da sich der Markt und auch die Bedarfe der Kund*innen auch schon mal ändern, überprüfe ständig dein Produkt, um den Anschluss an die Konkurrenz nicht zu verlieren. Die Entwicklung einer IoT Produktidee endet schließlich nie. Denn so wie der Markt, sollte sich auch das Produkt stetig weiterentwickeln, um wettbewerbsfähig zu bleiben.