Ein IoT-Projekt ist oft ein komplexes Unterfangen. Ganz im Gegensatz dazu steht das Gefühl, das in Zeiten der schnell fortschreitenden Digitalisierung Eile geboten ist. Auf der einen Seite gibt es einen Need for Speed. Auf der anderen Seite sorgt übertriebene Hetze ja bekanntermaßen für unnötige Stolpersteine.
Einige Unternehmen scheint das aber nicht abzuhalten, dem Drang nach Eile nachzugeben. So kam bei der jüngsten umfassenden Umfrage zum Thema IoT-Projektstrategie heraus, dass rund 19 Prozent der befragten Entscheider eine Agile-/Fail-Fast-Strategie verfolgen. Das bedeutet, dass man sein IoT-Projekt so schnell wie möglich umsetzt. Ganz gleich, ob man scheitern könnte oder Verluste einfährt.
Bisher war es so, dass ein IoT-Projekt von der Planung bis zur marktfähigen Umsetzung im Durchschnitt etwa 18 Monate gebraucht hat. Details dazu bietet das Ergebnis einer McKinsey-Umfrage. Diese ergab nämlich, dass 85 % der IoT-Produkte ein Jahr nach dem Start der Entwicklung gerade mal im Pilotstadium stecken. 25% der Projekte benötigen sogar mehr als zwei Jahre, um gelauncht zu werden.
Wann aber weißt du eigentlich, ob dein IoT-Projekt reif ist, an den Start zu gehen? Und wie viel Zeit solltest du wirklich einplanen? Vor allem im Hinblick darauf, dass es zum Zeitpunkt das Launches auch noch genauso relevant ist, wie bei der Ideenfindung. Ein paar Eckpunkte gibt es, an denen du dich orientieren kannst.
Inhaltsverzeichnis
- Der Ausgangspunkt für jedes IoT-Projekt ist der Nutzen
- Welche Phasen durchläuft mein IoT-Projekt?
- Kläre die wichtigsten Fragen zuerst
- Embedded Softwarte von Anfang an mitentwickeln
- Agile Produktentwicklung sorgt für die schnellere Umsetzung bei deinem IoT-Projekt
- Wie erstelle ich einen realistischen Zeitplan für das IoT-Projekt?
- Starte jetzt dein IoT-Projekt. Wir helfen dir dabei.
Der Ausgangspunkt für jedes IoT-Projekt ist der Nutzen
Was für einen Nutzen hat dein IoT-Projekt? Und ist dieser Nutzen von Wert für viele Menschen oder bloß für eine kleine Zielgruppe? Das ist der erste kritische Punkt, wenn du dein Projekt beginnst.
Liegst du mit deiner Idee im Trend, beziehungsweise wird das Ergebnis deines Projektes überhaupt gebraucht? Brauchen die Menschen zum Beispiel eine Kaffeemaschine mit Bluetooth, die eine Nachricht an das Smartphone sendet, wenn der Kaffee fertig ist? Vielleicht schon. Vielleicht gibt es eine Zielgruppe, etwa in Unternehmen, die sich darüber freuen würden. Oder würden die meisten Menschen das vielleicht doch als übertrieben ansehen, weil man in der Regel die wenigen Minuten, die man vor dem Kaffeeautomaten steht, bis das Getränk fertig ist, auch warten kann?
Andersherum, wie sieht es aus, wenn du schon vorab, wenn du auf dem Weg zum Automaten bist, die Herstellung des Latte Macchiatos oder des Cappuccinos in Gang setzen kannst. Per App. Das wäre sicher etwas anderes. Um sicher zu sein, beginne dein Projekt niemals, bevor du nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft hast, die Sinnhaftigkeit des IoT-Projekts zu überprüfen.
Liste zum Abhaken:
- Frage dich zuerst, ob dein IoT-Projekt ein echtes Kundenbedürfnis erfüllt? Oder bietet es gar einen bedeutsamen Mehrwert?
- Checke dazu den Markt und versuche Trends zu erkennen.
- Checke vor allem, ob der Bedarf immer noch gilt, wenn dein Projekt abgeschlossen sein wird.
- Siehe dich nach entsprechenden Umfragen um oder erstelle selbst welche.
Welche Phasen durchläuft mein IoT-Projekt?
Jedes IoT-Projekt durchläuft im Grunde die gleichen Phasen. Zumindest sollte es das, wenn es ein Erfolg werden soll. Das Bewusstsein über diese Phasen hilft dir dabei, einen genauen Zeitplan festzulegen. Daraus wiederum leitet sich die Antwort auf die Ausgangsfrage „Wann ist der richtige Zeitpunkt, um mein IoT-Projekt umzusetzen“ ab.
Beginnen wir also mit einem typischen Szenario:
- Bedarfsanalyse
- Designentwicklung / Hardwarefrage
- Embedded Entwicklung
- Testphasen
- Produktion / Umsetzung
Kläre die wichtigsten Fragen zuerst
In all diesen Phasen ist es wichtig, dass du alle Aspekte klärst, die bis zum Launch deiner geplanten IoT-Lösung relevant sind. Ein wichtiger Aspekt in der Designphase etwa ist die Frage, wo der Einsatz erfolgt. Welche Anforderungen an Form oder Hardware ergeben sich daraus?
Des Weiteren sollte man sich Gedanken über die Umgebung für deine Hardware machen. Sind die Sensoren, die in dein IoT-Projekt involviert sind, extremen Temperaturen ausgesetzt? Wie verändert das die Anforderungen an die Hardware? Eine andere Frage wiederum befasst sich mit dem Ablauf des Projekts. Die Frage ist nämlich, ob sämtliche Stufen der Entwicklung im eigenen Haus abgewickelt werden. Oder werden Teile, wie etwa Testphasen oder die Produktion, ausgelagert?
Embedded Softwarte von Anfang an mitentwickeln
Das Embedded System sorgt dafür, dass Daten verarbeitet werden und die Hardware gesteuert oder geregelt wird. Diese braucht nämlich eine eingebettete Software, die ihr sagt, was zu tun ist. Die Embedded Software macht den Kühlschrank oder die Windkraftanlage smart. Sie sorgt für den Zugang zum Internet der Dinge und ermöglicht den Einsatz Künstlicher Intelligenz. Deshalb sollte die Embedded Entwicklung auch von Anfang an ein Hauptbestandteil der Entwicklung sein. Damit sind wir auch bei einem wichtigen Hinweis, der dir bei der Zeitplanung hilft: Um eine effiziente Embedded Entwicklung umzusetzen, ist es ratsam auf eine agile Arbeitsweise zu setzen.
Agile Produktentwicklung sorgt für die schnellere Umsetzung bei deinem IoT-Projekt
Wenn ein IoT-Projekt ins Stolpern gerät, liegt das meistens an der Organisation innerhalb der Entwicklungsphase. Es ist daher wichtig, dass alle zusammenarbeiten. Außerdem sollten die verschiedenen Bereiche der Entwicklung Hand in Hand abgearbeitet werden. Die agile Produktentwicklung besteht nämlich aus der Idee, dass sich selbstorganisierende Teams zeitgleich an Teilbereichen arbeiten. Das bedeutet, dass es Teilprojekte gibt, die anhand einer Prioritätenliste abgearbeitet werden.
Auf diese Weise können Änderungen in deinem IoT-Projekt flexibler umgesetzt werden. Darüber hinaus können laufende Verbesserungen in Hardware und Software angepasst werden. Haltet daher regelmäßig Meetings ab, in denen sich diese einzelnen Teams zusammensetzen und austauschen.
Wie erstelle ich einen realistischen Zeitplan für das IoT-Projekt?
Nachdem der Nutzen bei deinem IoT-Projekt als sinnvoll bestätigt und alle Fragen geklärt wurden, solltest du einen realistischen Zeitplan erstellen. Wichtig ist es dabei, die Gradwanderung zu schaffen. Setzt euch nicht unter Druck und gebt dem IoT-Projekt eine Chance zum Testen. Denn nur nach einer erfolgreich abgeschlossenen Testphase ist deine neue IoT-Lösung bereit, auf die Zielgruppe losgelassen zu werden. Testphasen lassen sich gut durch den Einsatz von Digital Twins oder durch Rapid Prototyping umsetzen.
Auf der anderen Seite ist die digitale Welt schnelllebig und du solltest nicht zu viel Zeit bis zum Launch verschwenden. Setzt euch also am besten selbst Zwischenziele. Etwa: in der KW XY sollte die Testphase beginnen. Und da du dich ja wahrscheinlich für eine agile Entwicklung entscheidest, ist es sinnvoll, den Zeitplan gemeinsam mit den Leitern der Teilprojekte zu erstellen.