Die Chancen von Wearable Technologien

Kรผnstliche Intelligenz, die man tragen kann, oder auch Wearable Technologien sind vielfรคltig einsetzbar. Der eine denkt jetzt gerade vielleicht an die Smartwatch, ein anderer bringt smarte Brillen mit Wearable Technologien in Verbindung. Wenn wir uns aber die genaue Definition ansehen, fallen einem noch mehr Beispiele ein. Wearables kรถnnen schlieรŸlich in Kรถrpernรคhe, am Kรถrper oder sogar im Kรถrper getragen werden. Also erweitern wir die Range mal um den medizinischen Bereich, wo Wearable Technologien beispielsweise als Schrittmacher eingesetzt werden. Auch Modeaccessoires wie Smart-Ringe, Krawattenkameras und Armbรคnder oder GPS-Gerรคte und andere Innovationen kรถnnen dazu gehรถren.

Die Geschichte der Wearables

Vor 25 Jahren etwa kamen gerade mal die Handys auf. Sie waren dazu da, um zu telefonieren oder eine SMS zu verschicken. Mehr ging nicht. Und dabei waren die Dinger etwa zehn Mal so voluminรถs wie unsere heutigen Smartphones. Heute tragen wir smarte Uhren, Armbรคnder oder lassen Solarzellen in unsere Mรคntel packen. Das bedeutet: Die Evolution von Smartwatch und Co. ging ziemlich schnell vonstatten.

Mit zu dieser Evolution gehรถrt die vermehrte Anzahl des Portable Computing, die in den frรผhen 90er Jahren in die Entwicklung von Wearables mit einfloss. Gleichzeitig wurde damals an den verschiedenen Mรถglichkeiten der Wearable Devices getรผftelt. Der Erfinder Doug Platt etwa kreierte das Private Eye fรผr Reflection Technology. Dabei wurde ein am Kopf montiertes Display mit einem DOS-basierten Computer verbunden, den man sich um die Hรผfte binden konnte. Studenten der Columbia University nutzten das Private Eye, um ein Reparatursystem fรผr einen Laserdrucker zu bauen. Sicher waren diese ersten Versuche noch recht grob und wirken auf uns heute รคhnlich amรผsant wie die dicken Handy-Knochen der 90er, aber sie setzten die Weiterentwicklung der Wearables mรคchtig in Gang.

Es wurde aber nicht nur an Universitรคten oder in Tรผftler-Werkstรคtten gedacht und geforscht. So entschloss sich zum Beispiel auch Nick Woodman, Grรผnder des StartUps GoPro, dazu, eine kleine robuste Kamera zu entwickeln, die man bei sich tragen konnte. Woodmann ist Surfer und sein Traum war es, brauchbare Bilder seiner Wellenreitabenteuer zu machen. Die erste GoPro-Kamera kam 2004 auf den Markt.

Wearable Technologien erobern die ร–ffentlichkeit

GoPro hat sich im รœbrigen zu einem ziemlich erfolgreichen Unternehmen entwickelt. Und wo wir schon mal beim Sport sind: Ende der 2000er Jahre erst nahm auch die Entwicklung von Armbanduhren fรผr Mobiltelefone an Fahrt auf. Die Zusammenarbeit von Apple und Nike mit dem Nike + iPod-Fitness-Tracking-Gerรคt wurde zum tragbaren Personal Coach. Diese smarten Devices boten den Usern die Mรถglichkeit, ihre Konstitution zu prรผfen und sich durch entsprechende Vorgaben fit zu halten.
Endgรผltig bei der breiteren Masse der Verbraucher angekommen ist die Wearable Technologie dann, als die Smartwatches ihren Weg an viele Handgelenke fanden. Pebbles Kickstarter weckte das Interesse der User damals fรผr die Smartwatches durch eine riesige Kampagne. 2012 kam die Sony SmartWatch. Im September 2013 folgte die Samsung Gear-Reihe und seit 2014 steht die Apple Watch zur Verfรผgung.

รœberzeugender Vertrieb dank Virtual Reality

Die Wearable Devices sind aber nicht allein zur Verbesserung unserer Fitness gut. Wearables werden heutzutage auch in den Bereichen Gesundheitswesen, Energiemarkt, Vertrieb und Konsumgรผter eingesetzt. Augmented Reality-Brillen etwa kรถnnen uns nicht nur auf spektakulรคre Weise unterhalten. Sie dienen auch Architekten, Stรคdteplanern und Unternehmern, um neue Ideen oder Prototypen virtuell zu begutachten.

Weiterhin erรถffnet die Wearable Technologie im Bereich der Virtual Reality natรผrlich auch neue Mรถglichkeiten fรผr Vertrieb und Marketing. Geschรคftspartner und Kunden erleben neue Marken und neue Produkte in einer kรผnstlich geschaffenen Welt wie in der Realitรคt. Und kรถnnen sich die kommenden Innovationen eben nicht nur vorstellen, sondern erleben. Perfekt ist diese Technik daher auch fรผr Training oder auch Employer Branding. Ganz zu schweigen von gemeinsamen Meetings, die man รผber Kontinente hinweg abhalten kann, ohne dass jemand seinen Schreibtisch verlassen muss. Augmented Reality verรคndert also nicht nur die Mรถglichkeiten der Zusammenarbeit, sie fรถrdert sie auch.

Einer Umfrage des Fraunhofer-Instituts in Zusammenarbeit mit dem Digitalverband Bitkom ergab dazu, dass deutsche Unternehmen im Jahr 2020 knapp 850 Millionen Euro in Lรถsungen mit Virtual- und Mixed Reality-Brillen investieren wollen.

Wearable Technologien vs. Burnout

Wie bereits erwรคhnt, sorgen Wearable Technologien auch im Gesundheitswesen fรผr Fortschritte. So wird sie schlieรŸlich lรคngst auch bei der Herstellung von Schrittmachern, Aktivitรคtsverfolgungsgerรคten und Hรถrgerรคten eingesetzt. Und leistet hier wichtige Dienste, die รผber Leben und Tod entscheiden kรถnnen. Fรผr ร„rzte kรถnnen auรŸerdem wichtige Fakten รผber den Patienten gesammelt werden. รœber die IoT-verbundenen Gerรคte erhรคlt er beispielsweise Daten รผber die Herzfrequenz, Zuckergehalt oder den Blutdruck. So wird es in Zukunft keine sperrigen Akten und Dokumente mehr geben. Die Informationen รผber den Patienten werden stattdessen auf der Wearable-Anwendungsplattform verfรผgbar gemacht.

Oder sie dienen dem Menschen, der sie trรคgt, auf eine viel direktere Weise. Die Daten kรถnnen nรคmlich genauso gut vor Rรผckenschmerzen oder gar einem Burnout schรผtzen. So werden Mitarbeiter durch smarte tragbare Devices dazu angehalten, die Sitzposition zu verรคndern, eine Pause einzulegen, wenn der Stress zu hoch wird. Vielleicht wird ein Spaziergang angeregt oder daran erinnert, etwas zu trinken oder zu essen. Workaholics ist das Tragen daher wohl besonders ratsam.

Die Zukunft der Wearable Technologien

Intelligente Wearable Devices bieten eine Vielzahl von Lรถsungen. In Sachen Fitness wird die Smartwatch – oder ein anderer smarte Personal Trainer -, die man am Arm oder um den Finger trรคgt, wohl in naher Zukunft zum Standard gehรถren. Und auch im Business werden Wearables in Produktionsstรคtten ebenso dienlich sein wie im Verkauf oder im Training. Und sicher werden auch die Vorzรผge von intelligenten Sonnenbrillen und Lesebrillen genauso รผberzeugend sein wie viele weitere Wearable Produkte auch. Die Analysten von Gartner gehen davon aus, dass die Zahl der weltweit ausgelieferten Artikel im Jahr 2019 ein Wachstum von 26% erreicht. Das heiรŸt in Zahlen, dass im nรคchsten Jahr rund 225 Millionen Gerรคte ausgeliefert werden. 74 Millionen davon sollen laut Schรคtzung aber noch Smartwatches sein. Dabei wรผrden insgesamt 42 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet werden.

 

Prognose der weltweit ausgelieferten Wearebales (in Millionen Units)

Device 2017 2018 2019 2022
Smartwatch 41.50 53.00 74.09 115.20
Head-mounted Display 19.08 28.40 34.83 80.18
Smart Clothes 4.12 5.65 6.94 19.91
Ear-Worn 21.49 33.44 46.12 158.43
Wristband 36.00 38.97 41.86 51.73
Sports Watch 18.63 19.46 21.28 27.74
Quelle: Gartner (November 2018)

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