Internet der Dinge – Von Science-Fiction bis in die Realität

Evolution vollzieht sich in der Regel über Millionen von Jahren hinweg. Die technische Evolution schreitet im Vergleich dazu mit Lichtgeschwindigkeit voran. So liegen gerade mal rund 70 Jahre zwischen der Erfindung der Turing-Maschine des genialen Mathematikers Alan Turing, die als theoretischer Vorläufer unseres Computers gilt, bis zu den miniaturisierten Rechnern, die unseren Geräten, Kleidungsstücken oder Accessoires eine Art künstliche Intelligenz verleihen. Die Rede ist vom sogenannten “Internet der Dinge” oder IoT, dem Netzwerk von elektronischen Dingen, einschließlich Computern, die mit dem Internet verbunden sind. Connected Devices, die gigantische Datenmengen in ihren Clouds, dem virtuellen Gedächtnis, speichern, um sie zur Erleichterung unseres Alltags zu nutzen.

Die Russen sind schuld…

…. könnte man salopp gesprochen sagen, denn als die UdSSR 1957 ihren legendären Sputnik ins All schoss, begann eine ehrgeizige Aufholjagd, welche die Welt nachhaltig verändern sollte. Das amerikanische Verteidigungsministerium rief die Advanced Research Projects Agency (ARPA), das wissenschaftliche Institut, dessen Aufgabe es war, den USA die Führung in den Bereichen Wissenschaft und Technik zurück zu geben, ins Leben. Was folgte waren die ersten miteinander vernetzten Rechenzentren, die zunächst für das Militär genutzt wurden, und die Entwicklung des ersten E-Mail-Programms im Jahr 1972 durch den amerikanischen Forscher Ray Tomlinson. 1974 sprach man schließlich das erste Mal vom Begriff des Internet. Die Technik wurde dazu verwendet, um militärische Informationen auszutauschen, erst nach und nach wurden auch Universitäten an der Entwicklung beteiligt. So erhielt zum Beispiel die Universität in Karlsruhe am 3. August die erste deutsche E-Mail. 1990 dann wurde das Internet für die kommerzielle Nutzung freigegeben. Sieben Jahre später waren gerade mal sechs Millionen Computer mit dem Internet verbunden. So viel zum Dinosaurierzeitalter von Technik und Internet. Schließlich ist die Zahl von sechs Millionen ein lächerlicher Wert im Vergleich zu heutigen Verhältnissen. So nutzen laut einer Online-Studie, die in 2016 in Zusammenarbeit der Fernsehsender ARD und ZDF veröffentlicht wurde 83,8% der Deutschen das Internet zumindest gelegentlich. Die tägliche Online-Nutzung liegt bei 65%. Eine Zahl, die bald höher liegt, nimmt man allein die Connected Devices, die unseren Alltag erobern, hinzu.

Der intelligente Toaster

Während die globale Vernetzung durch das Internet rasant zunahm, sorgten zur gleichen Zeit andere technische Entwicklungen für Furore. Aus dem klobigen Autotelefon, das so manch einer in den Achtziger Jahren noch stolz in seinem Wagen herumfuhr, wurde das Handy, das vor nicht allzu langer Zeit vom Smartphone abgelöst wurde. Letzteres ist für die meisten Menschen zu einem unverzichtbaren Begleiter geworden. Unterwegs mit anderen verbunden zu bleiben gehört dabei nur noch zur Basisfunktion. Mindestens ebenso elementar sind die Möglichkeiten, Fotos und Videos zu kreieren, im Internet zu surfen oder Apps zu nutzen, die einem mitteilen, wie viele Schritte man zurückgelegt hat, oder welche Locations man im Laufe eines Tages aufgesucht hat. Nicht selten erhält man dabei gleich den passenden Restaurantvorschlag für seinen momentanen Aufenthaltsort. Ein weiterer Schritt in die Richtung: mein Smartphone denkt mit. Gleichzeitig ist dies eine Entwicklung, die man vor vielen Jahren noch für Science Fiction, die man aus Filmen wie „Blade Runner“ oder „Das fünfte Element“ kennt, gehalten hat. Geräte, die über eine künstliche Intelligenz verfügen? Ein Kühlschrank, der uns Einkaufslisten aufs Smartphone schickt? Toaster, die uns wissen lassen, wie viele Kalorien wir zu uns nehmen?

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Internet der Dinge (IoT): Von Science-Fiction bis in die Realität

Das Internet der Dinge verändert die Welt

Der amerikanische Forscher Mark Weiser (1952 – 1999) sprach in seinem Aufsatz „The Computer for the 21st Century“, den er 1991 veröffentlichte, das erste Mal vom sogenannten „Internet of Things“, zu deutsch “Internet der Dinge” oder auch abgekürzt IoT. Darin beschrieb er, wie der Computer eines Tages Einzug in unseren Alltag erhalten und unser Leben verändern würde. Vor allem die Vernetzung von Haushaltsgeräten spielt darin eine große Rolle. Der britische Technologie-Pionier Kevin Ashton benutzte den Begriff 1999 in einem Vortrag, den er bei Procter & Gamble hielt. Darin ging es unter anderem um Technologien in den Bereichen Sensoren und Aktoren, die es Computern ermöglichen, Zustände in der realen Welt aufzunehmen und entsprechend zu interpretieren. Beide Thesen sind inzwischen längst in der Realität angekommen. Beim Stichwort „Smarthome“ können ja bereits viele Menschen mitreden. Eine Fußbodenheizung, die sich danach richtet, ob man sich im Raum befindet oder das Licht, das sich abschaltet, wenn jemand ins Bett geht. Die Möglichkeiten werden von den Herstellern bereits seit einigen Jahren weiter ausgelotet und umgesetzt. So wurde im April 2001 das Fraunhofer-inHaus-Zentrum in Duisburg, eröffnet. Dort entwickeln und testen verschiedene Hersteller, Dienstleister und Nutzer bis heute neue Systeme durch das Einbeziehen von verschiedenen Produkten in das Wohnumfeld. Die Deutsche Telekom baute ein paar Jahre später ein voll vernetztes „intelligentes“ Musterhaus in Berlin. Dort konnte man angeschlossene Hausgeräte wie zum Beispiel Lampen, Waschmaschinen oder die Heizung einzeln oder als zusammengefasste Gerätegruppen steuern und Statusabfragen von unterwegs durchführen. Intelligente Haussteuerung eben. In vielen Haushalten keine heute Seltenheit mehr.

Innovationen im Internet der Dinge vielfältig nutzen

Einzug erhalten hat die „intelligente“ Maschine aber nicht nur in den privaten Bereich, sondern vor allem für Unternehmen bedeutet die Entwicklung eine immense Erleichterung, wenn sie geschickt gekoppelt wird. Beim Stichwort Big Data Analyse werden viele Firmenchefs jubeln, können hierbei doch riesige Datenmengen gespeichert und analysiert werden. In Verbindung mit intelligenter IoT-Technik werden dadurch Verarbeitungsprozesse erleichtert und Fehler vermieden. Immer mehr Unternehmen setzen daher auf das „Internet of Things“, um effektiver zu produzieren oder Marketing-Möglichkeiten besser zu nutzen. Auch das interaktive Werbeplakat ist dabei längst keine Science-Fiction mehr.
Im privaten Bereich waren es in den vergangenen Jahren neben Computern, Smartphones und Tablets, die uns Ausgehtipps oder eine persönlich angepasste Werbung liefern, auch der Fernseher, der bereits erwähnte Kühlschrank, die Musik-Anlage oder das Auto, die uns das Leben durch ihre Vernetzbarkeit vereinfachen. Gadgets wie das Fitness-Armband, WLAN-Glühbirnen, die es ermöglichen, Energiekosten zu senken, im Grunde genommen gibt es bald kaum noch jemanden, der in seinem Alltag nicht mit mindestens einem „intelligenten“ Device in Berührung kommt. Eine Prognose der Gartner Inc., die im November 2015 veröffentlicht wurde, gab an, dass in 2016 etwa 6,4 Milliarden Connected Devices im Einsatz sein würden. Diese Zahl soll in 2020 bei 20,8 Milliarden liegen, was zu einer weiteren Prognose führt: Internet der Dinge, die Evolution der Technik schreitet unaufhaltsam voran.


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