IoT-Innovationen durch kollektives Brainstorming

Die meisten IoT-Innovationen entstehen zunรคchst mal im Kopf. Und oftmals werden die kleinen und groรŸen technischen Revolutionen unserer Zeit nicht bloรŸ in einem einzigen Kopf kreiert. Will sagen: wo GroรŸes entsteht, wirken oft immer mehrere Individuen zusammen. Sie inspirieren einander und bringen Steine oder besser gesagt Ideen ins Rollen.

Allein an der Erfindung des Telefons waren rund 13 Personen beteiligt. Der Amerikaner Charles Grafton Page (1812 โ€“ 1868) machte im Jahr 1837 den Anfang. Er platzierte eine vom Strom durchflossene Drahtspirale zwischen den Polen eines Hufeisenmagneten. Dabei konnte er beobachten, wie beim Auftreten und Verschwinden des Stroms tรถnende Schwingungen abgeben wurden. Experimente, bei denen menschliche Stimmen weitergegeben wurden, kamen den von Innocenzo Manzetti (1826โ€“1877) und Antonio Meucci (1808 โ€“ 1889). 1859 gelang es Philipp Reis Tรถne in elektrischen Strom zu wandeln und diesen dann andernorts als Schall wiederzugeben. “Das Pferd frisst keinen Gurkensalat” lautet der erste legendรคre Satz, der damals telefonisch weitergegeben wurde.

1874 starb Philipp Reis, und der Amerikaner Graham Bell meldete seine Weiterentwicklung des Telefons 1875 zum Patent an. Dabei fuรŸte sein Gerรคt aber vor allem auf den Modellen von Manzetti und Meucci. Die Qualitรคt allerdings lieรŸ zu wรผnschen รผbrig. So war es erst 1913 Alexander MeiรŸner (1883 โ€“ 1958), der mit einer Schaltung mit Liebenrรถhren (nach Robert von Lieben) den ersten einwandfreien Rรผckkopplungsempfang ermรถglichte.

Das heilige Telefon ist also das Ergebnis der geistigen Arbeit mehrerer kluger Kรถpfe. Und dass es dennoch so viele Jahre gedauert hat, bis das erste Telefon funktionierte, war doch der Tatsache geschuldet, dass diese Kรถpfe eben nie zusammen an einem Tisch gesessen und sich ausgetauscht haben. Wer weiรŸ, was bei einem gemeinsamen Brainstorming damals schon alles schon entstanden wรคre โ€ฆ

IoT-Innovationen wanted! Und zwar schnell!

Das Internet der Dinge hat eine rasante Entwicklung hingelegt und ist in allen Bereichen des tรคglichens Lebens anzutreffen. Hallo Smart Home! Was wรคre der moderne Haushalt ohne Sensoren, Aktoren und Cloud-Services. Nach aktuellen Prognosen fรผhrender Institute soll die Zahl der Haushalte, die in Deutschland mit Connected Devices, also mit IoT-fรคhigen Haushaltsgerรคten, ausgestattet sind, im Jahr 2021 rund 13,7 Millionen betragen. McKinsey schรคtzt das daraus resultierende Marktpotenzial fรผr den gleichen Zeitpunkt auf 3,7 Milliarden US-Dollar. General Electric prognostiziert gar einen Anstieg auf sagenhafte 60 Billionen Dollar , der sich in den nรคchsten 15 Jahren stetig vollziehen soll.

Fรผr Hersteller bietet sich also ein recht attraktives Marktumfeld. Entsprechend des Marktpotenials wรคchst daher auch die Zahl der Connected Devices-Hersteller weiter an.
Neue IoT-Innovationen mรผssen also her. Innovationen, die nicht bloรŸ den Haushalten zur Verfรผgung stehen, sondern allen Bereichen des Lebens, die nach Fortschritt dรผrsten, gerecht werden. In der Medizin, in der Forschung, im Automobilbereich, es gibt kaum ein Segment, das nicht von weiter entwickelten Gerรคten, von Applikationen, technischen Lรถsungskonzepten und Programmen profitieren wรผrde.

Wichtige Grรผnde also fรผr IoT-Entwickler, Programmierer und Business Leader, um das Kollektiv zu fรถrdern und zu nutzen. Eine gemeinsames Streben, um auch der geforderten Rasanz entsprechen zu kรถnnen. Es soll ja nicht, wie bei der Erfindung des Telefons fast 80 Jahre dauern, um das Internet der Dinge weiter voranzutreiben. Wichtige Komponenten hierfรผr ist also die ร–ffnung fรผr Partnerschaften, Lรถsungsorientierte Geschรคftsbeziehungen und die Verwendung und Freigabe von Open Source Daten. Beispiele fรผr das Gelingen solcher Schรถpfungen die dank innovativer Communitys entstanden sind, gibt es schlieรŸlich viele.

IoT Spezialisten am Tisch beim Brainstorming

In einer starken Community kann das breite Spektrum der Mรถglichkeiten, Chancen oder auch Herausforderungen am besten ausgeschรถpft werden.

Gemeinsame Mรผtter und Vรคter

Nehmen wir zum Beispiel InMoov, das weltweite Open-Source-Roboter-Projekt, bei dem lebensgroรŸe humanoide Roboter im 3D Drucker entstehen. Ins Leben gerufen durch den franzรถsischen Bildhauer und Designer Gael Lengevin. Lengevin stellte seine Idee als Open Source Prothesenhand zur Verfรผgung, was schnell zur Entwicklung vieler anderer Projekte fรผhrte. Er selbst wollte ja wie gesagt, bloรŸ eine Prothesenhand entwickeln. Die Entwicklung aber ging dank der groรŸen Begeisterung, auf die jene Hand stieรŸ, schlieรŸlich weiter. Und mit der Unterstรผtzung anderer kreativer Kรถpfe entstand irgendwann ein lebensgroรŸer Roboter, der vollstรคndig im heimischen 3D Drucker realisiert wurde.

Auch der Open Source Roboter Bob ist das Ergebnis fruchtbarer Zusammenarbeit. โ€žDas Know-how fรผr IoT Prototyping stammt von IOX LAB und die technische Open Source Entwicklungsplattform mangOH von Sierra Wireless.โ€œ So erklรคrte Dr. Andreas Fink, Vorsitzender der M2M Alliance, Europas grรถรŸtem unabhรคngigen Dachverband fรผr M2M-Kommunikation, IoT und Industrie 4.0., das Auftreten des in Dรผsseldorf entstandenen Roboters. Allein Bob ist also ein sehr gutes Beispiel dafรผr, welche Frรผchte eine gelungene Kooperation tragen kann. IoT-Innovationen mit mehreren Mรผttern und Vรคtern sind eben auch eine Form moderner Patchwork-Familien.

In einer Community kann man viel, das wusste schon Schiller

Profitieren kรถnnen sicherlich alle, die sich an der Geburt gelungener IoT-Innovationen und revolutionรคr daherkommender Connected Devices beteiligen. Die Nutzung gemeinsamer Sourcen, gemeinschaftlicher Infrastrukturen und anderer verknรผpfter oder eben bloรŸ solidarisch gegangener Wege, um sich professionellen auszutauschen, werden daher immer wichtiger. Denn nur auf diese Weise kann das breite Spektrum der Mรถglichkeiten, Chancen oder auch Herausforderungen am besten ausgeschรถpft werden. In einer starken Community eben.

Vielleicht ist es bloรŸ die Verbesserung eines bestehenden Konzeptes; Vielleicht ist es aber auch ein vรถllig neues Lรถsungskonzept, ein innovatives Businessmodell, ein gemeinsamer end to end Prototyp, der zu weiteren Entwicklungen verhilft. Was auch immer es ist, das durch gemeinsame Kreativitรคt entsteht, das eine wusste schon Friedrich von Schiller: โ€žWir kรถnnten viel, wenn wir zusammenstรผnden.โ€œ Recht hat er, der alte Friedrich. Auch wenn er noch keine Ahnung hatte, was IoT verbundene Devices sind. Und wozu sie fรคhig sind.

Messen und Mรถglichkeiten

Wo man Menschen trifft, die sich fรผr den Fortschritt begeistern, eine Idee haben und einen anderen brauchen, der das nรถtige Know-How und nรถtige Devices mitbringt? Vor allem die Community im Netz ist natรผrlich gefordert, weil sie Zeitunabhรคngig neue Netzwerke und Infrastrukturen zulรคsst. Andere Gelegenheiten bieten natรผrlich Konferenzen und Zusammenkรผnfte. So bietet die M2M Alliance bei ihrer Summit seinen Mitgliedern eine Plattform, um Ideen auszutauschen. Eine andere Mรถglichkeit war in diesem Jahr die Maker Messe in Dรผsseldorf, die Raum fรผr Vernetzung und Inspiration schaffte. Diese und andere Messen, groรŸ oder klein, unbekannt oder berรผhmt wie die Hannover Messer oder die Cebit, ermรถglichen einen Austausch, der vor allem Visasvis beginnt.

Gewitzte User, Hobby-Tรผftler, Start-up-Firmen, Business-Urgesteine, Entwickler oder Technik-Freaks, jeder kann Teil einer Revolution werden. Wenn er nur will.


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