Im Zeitalter von IoT erobert der Chatbot die HR-Abteilung
Chatbots – Wer den Ausdruck bisher noch als Spielerei abgetan hat, sollte jetzt aufhorchen. Schlieรlich kรถnnte er bald seine Urlaubstage bei einem Chatbot beantragen. Oder er will wissen, wie viele Urlaubstage ihm noch zur Verfรผgung stehen, und wehe dem, der die Personalabteilung nicht ernst nimmt. Vielleicht will man auch bei einem neuen Unternehmen vorstellig werden und unterhรคlt sich zunรคchst einmal mit einem Chatbot รผber seinen eigenen beruflichen Werdegang. Oder man mรถchte mehr รผber den potentiellen Arbeitgeber erfahren.
Die Kรผnstliche Intelligenz findet ihren Platz in der modernen Arbeitswelt und wird zum ernstzunehmenden Kollegen. Utopie oder Wirklichkeit? Und wenn das noch eine Utopie ist, wie wahrscheinlich ist es, dass sie irgendwann doch zur Realitรคt wird? Und wie weit ist diese Realitรคt noch entfernt?
Inhaltsverzeichnis
Chatbots als Mitarbeiter
Die Begeisterung fรผr Chatbots wรคchst stetig an. Wir berichteten ja bereits: https://ioxlab.de/chatbots-freunde-und-helfer-fur-alle-falle/. Trotz einiger Probleme, die natรผrlich noch nicht รผberwunden worden sind. Die Spracherkennung lรคsst im Alltag manchmal noch zu wรผnschen รผbrig, aber auch hier wird emsig dran verbessert. Die Hersteller von Chatbots, ob IBM, Google, Microsoft und Amazon oder auch die kleineren Unternehmen arbeiten daran. Das mรผssen sie auch, denn Chatbots sind in Zeiten von IoT und Clouds aus der Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken.
Das hat vor allem praktische Grรผnde. Der Chatbot ist als Kommunikationsroboter ein zuverlรคssiger virtueller Assistent. Wenn die Probleme ausgemerzt sind, dann reagiert der Chatbot so, dass es kaum einen Unterschied macht, ob man mit einem Menschen oder einer Maschine kommuniziert. Er weiร dank unendlichem Cloud Gedรคchtnis sehr viel und macht keine Unterschiede, ob er mit einem Mann, einer Frau oder einem Kind kommuniziert. Er ist nicht rassistisch, wird nie unhรถflich und ist auch morgens vor dem ersten Kaffee bester Laune. Gerade letzteres sollte man zu schรคtzen wissen, wenn man am Jahresende der zehnte Mitarbeiter ist, der nach seinen Urlaubstagen oder รberstunden fragt.
Digitale Gesprรคchspartner in der Human Resources Abteilung?
Die erste digitale Gesprรคchspartnerin hieร รผbrigens ELIZA und wurde bereits vor รผber einem halben Jahrhundert ins Leben gerufen. Frei nach โPygmalionโ von Geroge Bernhard Shaw benannte der Entwickler Joseph Weizenbaum sein Computerprogramm nach der zauberhaften Eliza Doodle, der man Anstand und Benehmen beibringen musste. Weizenbaum wiederum brachte seinem Computer die natรผrliche Sprache bei.
Heutige Chatbots sind nicht viel anders. Ihre Fรคhigkeiten haben sich bloร verbessert. Ihr Einsatzgebiet wird entsprechend vergrรถรert. Im Kundenservice sind sie bereits recht aktiv. Meist bezieht sich ihr Aufgabengebiet auf Anfragen, die in einer bestimmten Art immer wieder gleich gestellt werden. Diese kann der Chatbot beantworten. Oft ist es seine Aufgabe, den Kunden an den richtigen Ansprechpartner weiterzuleiten. Angefangen bei Telefonhotlines รผber Nachrichten-Apps bis hin zu Bestell-Hotlines sind die Gebiete der Arbeit schon recht vielfรคltig. Auch Job-Chatbots, die รผber Facebook Messenger kommunizieren, nehmen ihre Arbeit bereits sehr ernst.
Keine Frage also, dass Chatbots auch im Bereich HR weiter zum Einsatz kommen. Hier kรถnnen sie vor allem zur Vereinfachung von bestimmten Ablรคufen fรผhren. Kรผnstliche Intelligenz muss in den Alltag integriert werden, wenn wir Raum und Zeit fรผr andere Dinge benรถtigen. Chatbots werden daher auch in der HR-Kommunikation einen festen Platz finden. Auch wenn dies die Art, wie wir einen Job suchen, natรผrlich verรคndern wird.
Vorstellungsgesprรคch mit einem Chatbot
Sehen wir die Vorteile: Wie bereits erwรคhnt, bleiben die Chatbots immer hรถflich. Einem Chatbot ist egal, welche Fuรballmannschaft am Wochenende verloren hat. Und es interessiert ihn auch nicht, wenn es drei Tage Dauerregen gibt. Sprich, Emotionen bleiben hier auรen vor. Gerade das mag in mancher Hinsicht lieblos und traurig wirken, genau hier werden aber auch Vorteile entstehen. Ein Chatbot macht keinen Unterschied bei den Bewerbern, mit denen er kommuniziert.
Er unterscheidet nicht zwischen Mรคnnlein und Weiblein, es sei denn natรผrlich, er wรคre darauf programmiert, aber das wรคre natรผrlich eher skandalรถs. Grundsรคtzlich behandelt der Chatbot jeden gleich und ist keinerlei Launen unterworfen, so dass jeder die gleichen Chancen besitzt. Schlieรlich kommt es allein auf die Antworten des Bewerbers an.
Andersherum ist es auch der Chatbot, der bei der Job-Suche eines Bewerbers antworten kann. Dies kann auch zu einer positiven Bewertung fรผr den Arbeitgeber fรผhren. Es kann das Auffinden von jungen und aufgeschlossenen Kandidaten leichter machen. Kandidaten stufen einen solchen Arbeitgeber nรคmlich als modern ein. Beim Recruiting also bietet die Kรผnstliche Intelligenz fรผr beide Seiten Vorteile an.
Die erste Grundvoraussetzung aber ist, dass die Probleme, die ja รผblicherweise bei neuen Innovationen entstehen, vollkommen ausgemerzt sein sollten. Die Spracherkennung sollte in jedem Fall exzellent sein. Das Konzept von Fragen und Antworten sollte bis ins kleinste Detail durchdacht sein. Erst dann kann ein solcher Recruiting Chatbot seinen Dienst antreten. Als erste Instanz vor einer zweiten Runde, also einem Vorstellungsgesprรคch von Mensch zu Mensch, erleichtert der digitale Ansprechpartner dann die Arbeit und schafft positive Resonanz auf beiden Seiten.
Wie gerade Groรkonzerne von Chatbots profitieren
Wenn der neue kรผnstliche Kollege voll ausgebildet und gut eingestellt wurde, dann kann es losgehen. Bei guten Bedingungen kann er vor allem grรถรeren Unternehmen mit รผber 200 Mitarbeitern wertvolle Dienste erweisen. Sie kรถnnen einfache Fragen beantworten, die den menschlichen Mitarbeitern eher lรคstig sind, weil die Beantwortung sie bei der Ausรผbung wichtigerer Arbeiten stรถrt. Chatbots kรถnnen wie schon gesagt die Anzahl von Urlaubstagen nennen oder Fragen, wie etwa zum Beginn des Mutterschutzes oder รผber angesammelte รberstunden beantworten. Genauso gut kรถnnen sie auch รผber Termine informieren oder den aktuellen Kantinenplan vorlesen. Dabei kรถnnen auch wichtige Informationen รผber Inhaltsstoffe genannt werden, was Mitarbeitern mit Unvertrรคglichkeiten und Allergien die Auswahl erleichtert.
Fragen, die sonst nicht bloร genervte Kollegen zur Folge haben, sondern oft auch einen bรผrokratischen Aufwand bedeuten, werden von einem solchen kรผnstlichen Mitarbeiter schnell beantwortet. Ohne mit der Wimper zu zucken.
Auch kรถnnen Gesprรคche und Trainings mit Chatbots absolviert werden, womit wir wieder im HR-Bereich angekommen wรคren. Simulationen von Gesprรคchen oder eben auch echte Bewerbungsgesprรคche sind im modernen Zeitalter ein Mehrwert. Auch kรถnnen jรคhrliche Qualitรคtsanalysen und Leistungsbeurteilungen durch Chatbots schneller abgefragt und ausgewertet werden. Zeit und Kosten werden gespart.
Und genau das ist ein Vorteil, den jedes Unternehmen interessiert. Keine Frage also, dass auch die Zukunft des Bereiches Human Resources sich weiter mit Chatbots fรผllen wird.
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