Die Möglichkeiten in der modernen IoT Smart City

Auf der ganzen Welt werden seit einiger Zeit längst verschiedene Konzepte umgesetzt, um zur IoT Smart City umzurüsten. Einige smarte Neuheiten werden bereits genutzt, um die städtische Infrastruktur zu modernisieren. Andere sind gerade in der Planung und wieder andere sind noch Utopie.

Wie wir uns das vorstellen können? Gerade läuft der zweite Teil von Blade Runner im Kino. Statt Harrison Ford schleicht nun der nicht weniger smarte Ryan Gosling durch eine düstere Zukunft. Ansonsten gibt es eine Vielzahl neuer Technologien, die genau wie im ersten Teil vielleicht bald schon von der Realität eingeholt werden. Künstliche Intelligenz, auf Kunden reagierende Anzeigetafeln usw., das alles gibt es bei uns auch, wenn auch noch nicht derart verbreitet wie in Blade Runner. Und der Alltag der Städter wird manchmal auf eine ähnlich smarte Weise beeinflusst bzw. die Entwicklungen werden auch hier weitergehen. Nur werden sie aller Voraussicht nach weniger dystopisch sein.

Moderne Verwaltungen am Limit

Die Verwaltungen in den großen Städten stehen unter dem Druck, Kosten einsparen zu müssen. Bei einem gleichzeitig höheren Aufwand durch wachsende Städte mit stetig steigenden Einwohnerzahlen ist das keine leichte Aufgabe. Alles wird komplexer: Seien es die Infrastrukturen, der Verkehr oder eben einfach die wachsende Bevölkerung. Prognosen zufolge soll die Zahl der in Städten lebenden Menschen in 2025 bei etwa 4,7 Milliarden liegen. Das sind fast 60% der Weltbevölkerung. 2050 soll der Wert sogar bei 70% liegen. Eine große Herausforderung an Verwaltung, Logistik und die Regelung des Verkehrs. Aber auch Bereiche wie die Lebensmittelversorgung, Müll und Kriminalität stehen im Fokus. Gerade deshalb setzen die Stadtplaner jetzt auf das Internet der Dinge. Und gerade deshalb schreitet auch die Digitalisierung von Prozessen in den modernen Stadtverwaltungen voran. Das Herz der Smart City schlägt nur mit einer datengesteuerten Stadtverwaltung, die vollständig vernetzt ist. Sowohl Kosten als auch Zeit werden auf diese Weise eingespart.

Die IoT Smart City braucht auch smarte Abfalleimer

Wir kennen das. Man muss jede Woche daran denken, die gelbe oder die schwarze Tonne zu einem bestimmten Tag herauszustellen. Die städtische Müllabfuhr kommt schließlich in festen Intervallen an, um die Tonnen zu leeren. Vernetzte Mülltonnen könnten dabei den aktuellen Füllstand melden. Auf Basis dieser Daten könnten Müllentsorger die Routen planen. In unserem Nachbarland Österreich wird etwas Derartiges bereits praktikziert. Das Unternehmen Friendly Energy sorgt mit ihren Abfalleimer „Big Belly Solar“ für Begeisterung. Warum? Die Mülleimer besitzen eine integrierte Müllpresse. Dadurch können sie viel mehr Müll aufnehmen, da dieser selbständig vom Eimer gepresst wird. Die nötige Energie bezieht er dabei von der Sonne.

Auch in Holland punktet die IoT Smart City durch intelligente Abfallentsorgung. Zumindest in Amsterdam. Hier wurden über 2.000 Abfalleimer mit Sensoren ausgestattet. Die Sensoren erfassen den Füllstand. Dieser wird dann über das Mobilfunknetz an die Zentrale gemeldet. Die Entsorgungsbetriebe können auf diese Weise ihre Route neu planen. Statt regelmäßig die gleichen Straßen abzufahren, sammeln sie den Müll nun nach Bedarf ein. Auf diese Weise sparen sie auch überflüssige Zeit, die sie für das Leeren halbvoller Abfalleimer aufwenden. Ein weiterer Aspekt ist die steigende Sauberkeit in der Stadt. Die Entsorgungsteams können so nämlich rechtzeitig überquellende Mülleimer leeren.

Zur IoT Smart City umrüsten

Der C Ring ist ein Beispiel für einen Prototypen im Bereich Smart City. Mit der Sensorplattform kann beispielsweise der Verkehr gezählt werden oder Kennzeichen erkannt werden.

Der Umwelt und der Gesundheit zuliebe

Der größere Schmutz liegt neben dem Müll auf der Straße natürlich oft in der Luft. Viele Mega Cities kämpfen seit vielen Jahren schon mit wachsender Umweltverschmutzung. Und die besitzt fatale Folgen. Laut WHO starben allein im Jahr 2012 weltweit aufgrund von Folgen der Luftverschmutzung in den Städten etwa 3,7 Millionen Menschen. In der Stadt verteilte Sensoren könnten daher helfen, Luft- und Wasserqualität permanent zu prüfen. Wenn bestimmte festgelegte Grenzwerte überschritten werden, können sofortige Maßnahmen eingeleitet werden.

Umweltschutz hat aber natürlich auch mit Verkehr zu tun. Mit Staus und stockenden Verkehrsflüssen zum Beispiel. Ein wichtiges Instrument der IoT Smart City ist daher das intelligente Verkehrssteuerungssystem. An Straßenschildern und Ampeln angebrachte Sensoren können Verkehrsflüsse beobachten und entsprechend Grün- oder Rot-Phasen der Ampeln schalten. Der Verkehrsfluss kann erhöht und die CO2-Emissionen verringert werden. Auch könnten Busse und Einsatzfahrzeuge von Ambulanzen oder die Polizei schneller durch die Straßen der IoT Smart City geleitet werden.

Auch die Entwicklung selbstfahrender Autos wird die Verkehrssituation in den Städten zusätzlich entspannen, denn außer einer Zeit- und Kraftstoff-Ersparnis können auch Unfälle vermieden werden. Da die meisten Unfälle auf menschliche Fehler zurückzuführen sind, wird hierbei ein Fehlerfaktor ganz einfach ausgeschlossen. Rasen und Auffahrunfälle durch kurze Ablenkungen waren gestern.

Parkplatzsuche in der IoT Smart City

Parkplatzsuche ist seit jeher ein ärgerliches Thema. Um es mit den Worten Herbert Grönemeyers aus dem Song „Mambo“ zu sagen: Ich drehe schon seit Stunden hier so meine Runden. Damit könnte in der IoT Smart City Schluss sein. Im spanischen Santander arbeitet man hier bereits mit dem Internet der Dinge. So hat die Stadt im Zentrum etwa vierhundert Sensoren im Asphalt versenkt. Diese registrieren, welche Parkplätze noch verfügbar sind und senden die Infos über Funknetzwerke an die Cloud. Mit Hilfe vernetzter Lichtzeichenanlagen wird der Autofahrer zum nächsten freien Parkplatz dirigiert.

Noch mehr Service bietet der Düsseldorfer Flughafen. Hier können die Kunden des VIP-Parkhauses die Dienste des Roboters „Ray“ in Anspruch nehmen. Ray ist sehr umsichtig und übernimmt das passgenaue Einparken. Auf diese Weise können rund 40% mehr Autos auf der gleichen Fläche abgestellt werden. Und natürlich ist Ray auch stets über die Abflüge und Ankünfte am Flughafen informiert. Dadurch sortiert er die Autos entsprechend ein, damit sie pünktlich zur Ankunft ihrer Besitzer wieder bereitstehen.

Die effiziente Steuerung von Ressourcen

Auch für die Bereiche Strom, Wasser und Abwasser werden IoT-Systeme in Zukunft eine große Bedeutung haben. Mit Hilfe von Sensoren lassen sich zum Beispiel auch Leitungsschäden direkt bei ihrer Entstehung entdecken und schneller beheben. Auch kann die Verteilung der Ressourcen in der IoT Smart City genauer und effizienter gesteuert werden, wenn die Anbieter die entsprechende Transparenz über den aktuellen Stand des Bedarfs erhalten.

Smart Cities bedeuten eine neue Ära unseres urbanen Lebens. Durch den intelligenten Einsatz von Technologie können Kosten und Zeit eingespart werden. Viel wichtiger ist aber: IoT kann die Sicherheit erhöhen, eine geringere Verschmutzung und eine effizientere Energienutzung zur Folge haben.


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