Mit Edge Computing zur rettenden Dezentralisierung

Edge Computing ist die ideale Technologie, wenn wir fรผr die Verarbeitung von Daten auf eine kurze Reaktionszeit angewiesen sind.

Wenn zum Beispiel Daten, die von Sensoren erfasst worden, direkt ausgewertet werden mรผssen, um eine Handlung zu erlauben. Mit der sogenannten Verarbeitung am Rand des Netzwerks, also dort, wo sie aufgenommen wird, ist das am besten mรถglich.

Schnell verarbeiten, anstatt zuerst auf die Reise zur Cloud und wieder zurรผck zu schicken – das ist das Prinzip der Dezentralisierung. Das Smart Car etwa profitiert vom Edge Computing. Hierbei sollen die Ergebnisse der Sensordaten schlieรŸlich in Bruchteilen von Sekunden zur Verfรผgung stehen. Und zu einer Aktion fรผhren, die genauso schnell ausgefรผhrt werden muss. Etwa, wenn es um das Abbremsen vor plรถtzlich auftauchenden Hindernissen geht.  Dabei kann schon eine Millisekunde den Unterschied zwischen Unfall und sorgloser Weiterfahrt ausmachen.

Zum Artikel Edge Computing: Ingenieurin schaut sich Elektronik eines Gerรคts an

Was macht die Dezentralisierung eigentlich aus?

Was das oben genannte Beispiel ja schon zeigt: Edge Computing sorgt fรผr eine flexiblere und schnellere Verarbeitung von Daten. Und eine schnelle Umsetzung. Dezentralisierung ist dafรผr unumgรคnglich. Diese Technologie basiert schlieรŸlich auf der Vorortverarbeitung.

Das heiรŸt, dass beim Edge Computing die Daten und Dienste nicht zentral gelagert werden. Das war bisher der Fall, wenn man mit Cloud Computing gearbeitet hat. Edge Computing dagegen heiรŸt, dass an den Rรคndern eines Netzwerks gearbeitet wird. Mรถglich ist das durch den Einsatz von kleineren und flexibleren Recheneinheiten, die nicht stรคndig mit einem Netzwerk verbunden sein mรผssen.

Praktisch erklรคrt: Edge Computing nutzt die zunehmende Fรคhigkeit der Gerรคte zum In-Device-Computing. Die Datenverarbeitung kann in den Edge Devices direkt erfolgen. Analysen und Rechenleistung werden vor Ort durchgefรผhrt. Diese verbesserte Analysefรคhigkeit in den Edge-Gerรคten erlaubt die schnelle Reaktion, die wir bereits erwรคhnten.

So kann man die in Gerรคten eingebettete Intelligenz nutzen, um sรคmtliche Prozesse reaktionsschnell zu beeinflussen. Dabei kรถnnen Entscheidungen in Echtzeit getroffen werden. Eine Tatsache, die fรผr viele neue Mรถglichkeiten der smarten Verbindungen einfach notwendig ist.



Edge Computing vs. Cloud Computing

Natรผrlich ist die Kapazitรคt beim Edge Computing endlich. Aber darum geht es hierbei nicht. Es geht um die schnelle und aktuelle Analyse. Kurzum: es geht um das Jetzt.

Das Internet der Dinge ist schlieรŸlich zum festen Bestandteil unseres Alltags geworden. Nicht nur im Smart Home, im Connected Car oder bei der vernetzten Logistik, die uns unsere Pakete verfolgen lรคsst. Auch in der Industrie, insbesondere in der Fertigung,  beeinflussen Vernetzung und kรผnstliche Intelligenz viele Ablรคufe. Tendenz steigend.

Die Daten, die dabei hervorgebracht werden, kann man natรผrlich weiterhin an die Cloud schicken. Der Vorteil beim Cloud Computing ist sicher die immense Speicherkapazitรคt, die so eine Wolke bieten kann. Anbieter von Clouds, wie etwa Amazon, Microsoft oder Google bieten dazu noch viele praktische Dienste an, die dabei helfen, die Daten sinnvoll zu nutzen. Das ist fรผr einige Bereiche, wie etwa Marketing, Verwaltung und andere nรผtzlich.

Wenn aber die Millisekunde den Unterschied macht, geht die Dezentralisierung klar als Sieger hervor. So ist Edge Computing zum Beispiel fรผr eine M2M-Kommunikation, bei der es um exaktes Timing und reibungslose Ablรคufe ankommt, unersetzlich. Weil die Kommunikation durch die Dezentralisierung eben nicht auf lange Wege angewiesen ist.

Dezentralisierung fรผr eine hรถhere Customer Experience

Genau aus diesem Grund wird sich Edge Computing auch in vielen IoT Feldern, sei es beim Smart Car, in der digitalen Fabrik oder der Smart City, wie etwa der Verkehrssicherung, auch weiter durchsetzen. Die Branche ist dabei nicht entscheidend.

Nehmen wir zum Beispiel das viel gepriesene Kundenerlebnis, die Customer Experience. Jeder Hรคndler mรถchte seinem Kunden einen Service bieten, der ihn zum Wiederkommen einlรคdt. Mit Edge Computing wird das am Point of Sale mรถglich.

So kann ich die dezentrale Computerarchitektur etwa dazu verwenden, Kundendaten sofort auszuwerten und dem Kunden entsprechende Vorschlรคge fรผr weitere Einkรคufe, Rabatte oder einfach eine persรถnliche Ansprache zu nutzen. Einzelhรคndler kรถnnen durch Edge Computing sichergehen, dass das Einkaufserlebnis fรผr die Kunden gleichbleibend hochwertig bleibt. Die Ansprache ist gleichbleibend individuell wie die Angebote.

Und die Konnektivitรคt kann nicht durch eine langsame oder schlechte Verbindung zur Cloud gestรถrt werden. Die Bandbreite der Mรถglichkeiten ist also hoch und wird genutzt werden. Die Statistiker von Gartner gehen deshalb davon aus, dass bis zum Jahr 2025 etwa 75% aller Daten des Internet der Dinge auรŸerhalb des herkรถmmlichen Rechenzentrums oder eben auรŸerhalb der Cloud verarbeitet werden.

Wie die intelligente Fabrik von Edge Computing profitiert

Wie bereits erwรคhnt, profitieren vor allem smarte Industrieanlagen davon, schnelle Entscheidungen in Echtzeit treffen zu kรถnnen. Produktionen kรถnnen dadurch von Fehlernquellen befreit werden und Maschinen kรถnnen in Echtzeit miteinander kommunizieren. SchlieรŸlich ist die exponentiell steigende Anzahl von Sensordaten in den intelligenten Fabriken ein wichtiges Thema fรผr die reibungslose M2M-Kommunikation. 

Die Daten mรผssen schnell verarbeitet werden. Auf diese Weise kann zum Beispiel eine Abschaltautomatik greifen, wenn es gefรคhrlich wird. Und die smarte Fertigung funktioniert mit Edge Computing reibungslos, weil die Maschine A der Maschine B mitteilt, wenn ein Element bereit zur Weiterverarbeitung ist und B sofort reagiert.

Edge Computing ist die Zukunft der Industrie

Das Internet der Dinge und die KI bringen Innovationen voran. Diese bestehen meistens darin, Vorgรคnge zu automatisieren. Oder sie zu beschleunigen. Dadurch kann schneller und effektiver produziert werden. Das wiederum basiert darauf, dass gewonnene Daten schnell analysiert und Entscheidungen getroffen werden.

Die hohe Anzahl an Maschinen und Gerรคte, die inzwischen รผber eine smarte Verbindung verfรผgen, ist jedoch recht hoch. So werden in Sekunden Millionen von Daten ausgesendet. In einer Studie von McKinsey & Company heiรŸt es beispielsweise, dass eine Offshore-Bohrinsel Daten von rund 30.000 Sensoren generiert, jedoch unter einem Prozent davon fรผr Entscheidungen verwendet wird.

Kombinationen von Rand und Wolke

Das sieht in groรŸen Fertigungsanlagen vielleicht รคhnlich aus. Damit es zu keiner รœberlastung der Netzwerke und zu daraus resultierenden grรถรŸeren Latenzzeiten kommt, brauchen wir die Dezentralisierung. Also den Einsatz von Edge Computing: Hier werden die Daten an dem Punkt verarbeitet und analysiert, an dem sie erstellt wurden. Dadurch wird die Latenz erheblich reduziert. 

Und wenn man Daten fรผr eine ausgiebigere Analyse oder zur dauerhaften Speicherung braucht, bleibt natรผrlich bei aller Dezentralisierung auch immer noch die Mรถglichkeit, die durch Edge Computing zusammengefassten Daten periodisch an die Cloud zu senden.


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FAQ zu Edge Computing

Was heiรŸt Edge Computing?

Edge Computing meint die dezentrale Datenverarbeitung am Rand des Netzwerks. Daher kรถnnen Daten mithilfe von Edge-Computing direkt an der Peripherie des Netzwerks verarbeitet werden, also da wo die Daten auch generiert werden.

Was ist Mobile Edge Computing?

Mobile Edge Computing (MEC) ist ein standardisiertes Konzept, das flexible Computerressourcen in der Nรคhe mobiler Benutzer bereitstellt. Zu diesem Zweck wird die IT-Infrastruktur, die sogenannte Small Cloud, zum Ausbau der Cellular Base Station (eNB) genutzt. Neben den klassischen Onboard- und Cloud-Funktionen kann die verteilte kleine Cloud auch direkt unterwegs berechnet werden.

Wie funktioniert Edge Computing?

Alle eingehenden Daten werden in einem Gateway gesammelt und intern gespeichert. AnschlieรŸend wรคhlt es die Daten aus und sendet relevante Informationen gemรครŸ verschiedener Spezifikationen, die bei Bedarf auf einem lokalen Server oder in der Cloud gespeichert werden. Dienste mit Analysefunktionen stellen diese Daten fรผr die weitere Verarbeitung bereit.

Was ist Edge Al?

Edge AI bedeutet, dass AI-Algorithmen lokal auf Hardwaregerรคten verarbeitet werden. Der Algorithmus verwendet Daten (Sensordaten oder Signale), die auf dem Gerรคt erstellt wurden.
Beispiele dafรผr sind Drohnen, Kameras oder Augmented-Reality-Brillen. Es ist nicht erforderlich, Daten wie bei herkรถmmlichen Methoden auf einen Server oder eine Cloud zu รผbertragen.

Was sind die Vorteile des Edge Computings?

Gegenรผber dem zentralisierten Rechenmodell bietet das Konzept des Edge-Computings mehrere Vorteile. Da die Daten in der Nรคhe der Datenquelle verarbeitet werden, wird die รœbertragungs- und Antwortzeit minimiert. Die Kommunikation kann nahezu in Echtzeit erfolgen. Datensicherheit: Durch Edge Computing verbleiben die meisten Daten im lokalen Netzwerk. Daher ist es fรผr Unternehmen einfacher, Compliance-Anforderungen zu erfรผllen.

Was sind Edge Gerรคte?

Edge-Computing-Gerรคte treiben Edge-Computing in verschiedenen Branchen an. Sie fรผhren je nach Softwareanwendungen oder Funktionen, mit denen sie ausgestattet sind, unterschiedliche Aufgaben aus. Edge Gerรคte kรถnnen in verschiedenen Formen, GrรถรŸen und Kapazitรคten existieren. Intelligente IoT-Gerรคte sind dann Edge-Computing-Gerรคte, wenn die gesammelten Daten am Rande des Netzwerks, also dezentral, verarbeitet werden.

Was ist “Edge”?

Der Begriff “Edge” leitet sich von den englischen Wรถrtern fรผr Ecke, Kante oder Rand ab. Dies bedeutet, dass die Erfassung, Analyse und Verarbeitung von Daten dezentral am โ€œRande des Netzwerksโ€ erfolgt.

Was ist Fog Computing?

Das Fog-System ist ein kleines Rechenzentrum, das zwischen dem Gerรคt und der Cloud verbunden ist. Wie beim Edge-Computing wird auch beim Fog-Computing die Datenverarbeitung dezentralisiert, also am Rand der Cloud durchgefรผhrt.

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